Wenn es echt aussehen muss ...
Fließende Seide, luftiger Kaftan, zarter Chiffon, oder schwerer Brokat, die Arbeit der Kostümbildner findet oft im Verborgenen statt, auch wenn das Ergebnis von einem Millionenpublikum auf der Leinwand bewundert wird.
Mit folgendem Querschnitt möchte ich die Arbeit dieser Spezies im 'Rampenlicht' würdigen!
Ich freue mich, euch auf meiner Seite für DEFA-DDR Filmkostüme begrüßen zu können.
In den Werkstätten der Kostümabteilung arbeiteten viele fleißige und geschickte Hände an der Garderobe der Schauspieler und Komparsen. Der Kostümbildner - meist eine Frau hat eine wichtige künstlerische Aufgabe zu lösen.
Nicht nur im Film aber da besonders hat das alte Sprichwort : Kleider machen Leute seine Gültigkeit behalten. Aus der Kleidung können wir nicht nur auf die Zeit schleißen, in der jemand gelebt hat. Sie lässt uns seine Nationalität, seine Klassen- und Standeszugehörigkeit erkennen, nicht selten auch seinen mehr oder weniger guten Geschmack.
Ende der 50er-Jahre verändert Heinz Bormann (1918-1989) der Modezar aus Magdeburger die Modewelt der DDR. Mit ein paar aus den Trümmern geretteten Nähmaschinen beginnt seine Erfolgsstory. Die Gattin von Walter Ulbricht kauft bei ihm genauso ein, wie ranghohe Wissenschaftler oder die Kostümabteilung der DEFA. Die Schlagerstars der DDR hatten die Eleganz des Accessoires des Bormann-Tuchs für sich entdeckt. Selbst der Großbetrieb DEFA holte Bormann ans Set. 1969 durfte er die Kostüme für die Gangsterkomödie Mit mir nicht, Madame! entwerfen und an der Adria in Jugoslawien höchst persönlich die Modenschauen im Film koordinieren.
Nach den Beschreibungen des Drehbuchs sucht der Kostümbildner nach seinen Möglichkeiten, die jeweilige Figur zu charakterisieren und ihre Lebensumstände in der Kleidung zu offenbaren. Für jede einzelne Rolle fertigt er verschiedene Figurinen an, farbige Kostümskizzen für Anzüge, Kleider, Mäntel, Hüte, Schals und Schleppen. Die größten Anforderungen stellt dabei der historische Film mit vielen Darstellern, die dem Anlass und den Umständen entsprechend oft in vielerlei "Verkleidung" erscheinen müssen. Mit Recht sprechen wir dann von einem Kostümfilm. Erinnert sei stellvertretend an: Sachsens Glanz und Preußens Gloria, Goya, Thomas Müntzer oder Lützower in dem unzählige Uniformen, die auch Bestandteil der Kostümabteilung sind zum Einsatz kamen.
Eine besondere Herausforderung waren sowohl die Kostüme als auch die Accesoires für Marionetten oder Puppen im Film anzufertigen.
Einige Filmbeispiele in denen Kostüme eine besondere Rolle spielten: