Vorhang auf für Kunst am Plakat.
Historische Filmplakate sind Raritäten die heute fast unbezahlbar sind. Filmplakate aus dem Osten, deutlich anders als im Westen. Doch auch bei uns gab es Raritäten.
Die DEFA, die DDR ist Geschichte, das Wissen darüber bei den Nachgeborenen gering. Selbst die einst schön gestalteten, handgemalten Plakate werden daran nichts ändern. Sie sind für viele kein Begriff mehr oder definitiv nicht von Interesse.
Die Litfaßsäule ist die älteste Werbeform der Außenwerbung. Bereits 1854 stellte der Berliner Verleger Ernst Litfaß, die von ihm erdachte Säule erstmals in Berlin auf.
Selbst 160 Jahre nach ihrer Erfindung sind sie noch immer Kult. Ihr analoger Charme macht sie in unserer digitalen Welt zum beliebten und glaubwürdigen Medium. Durch Platzierung der Säulen in Innenstädten, Außenbezirken und Ortschaften sind hohe Reichweiten garantiert. Besonders für Kulturtreibende und lokale Kunden stellt die Litfaßsäule eine zielgerichtete und kostengünstige Kommunikationslösung dar.
Doch diese analogen Kultobjekte werden jetzt abgeschafft. Sie sollen durch neue, digitale City-Light-Boards ersetzt werden.
Leipzigs Litfaßsäulen sind teilweise schon saniert worden – LED-Beleuchtung verarbeitet. Sie künden an Leipzigs Straßenecken von anstehenden Konzerten, Shows und Kinofilmen. Etwa 465 solcher Betonzylinder, Säulen soll es noch in der Messestadt geben.
Ich war dreizehn, als die hübsche, erotische Angelica Domröse auf dem Filmplakat Die Legende von Paul und Paula meine noch sehr jugendliche Fantasie anregte!
Der 'Säulenheilige' als Briefmarkenmotiv.
Er war ungemein vielseitig und alles in einem, Ernst Litfaß (1816-1874): Drucker, Schauspieler, Werbekolporteur, Erfinder, Poet, Impresario und Event-Manager. Litfaß, bekam am 5. 12.1854 die Erlaubnis, in Berlin die erste Werbesäule aufzustellen. Ernst Litfaß war der deutsche Reklamekönig des 19. Jahrhunderts. Er hat die Anschlagsäulen für öffentliche Mitteilungen und Plakate eingeführt; er hat die Produkt- und Ereignisreklame erfunden. Als der 'Säulenheilige' hat sich der Erfinder, der nach ihm benannten Litfaßsäule einen Namen gemacht. Eine Säule an der sich jeder Bürger kostenlos informieren kann, quasi ein öffentliches Bilderbuch.
Extreme Knappheit diktiert den Preis (Eisernes Gesetz der Sammlerszene). Das gilt natürlich nur für die Filmplakate aus der Zeit um die Jahrhundertwende bis zu den 60-70er Jahren. Damals wurden die Plakate noch handgemalt und lithografisch vervielfältigt. Zu seinerzeit wäre niemanden eingefallen, die oft grellbunten Gemälde zwischen Melodram und Liebesschnulze als Kunstwerke zu sehen.
Die Wertschätzung der Filmbosse orientierte sich nur daran, inwieweit sie zum Karten-kauf animierten. dazu kam, dass Filmkopien und Werbeplakate in Stückzahlen auf den Markt kamen, die heute geradezu weltfremd anmuten. Soweit nicht auf Litfaßsäulen und Bauzäunen verklebt, wanderten sie von Kino zu Kino, ehe sie an den Verleih zurückgingen. Hin und wieder kam es vor, das der Plakate Kleber, schon mal eines der damals fast wertlosen Poster mitgehen ließ, der Filmvorführer, die zu Altpapier degradierten Plakate aus dem Papierkorb fischte. Das sind die Pioniere wertvoller Sammlungen.
Wenn Sie eines der folgenden Plakate, im Original (handgemalt) ihr Eigen nennen, besitzen Sie eine Rarität!