MUSIK ist KUNST - kein Wegwerfartikel!
Echte Schätze
So schwärmt Angelika Mann über ihre Beatles-Platte von Amiga – die erste offizielle internationale Lizenzplatte, die 1965 in der DDR erschien. „Die habe ich unterm Ladentisch gekauft!“ Und auch Ex-Puhdy Dieter „Quaster“ Hertrampf erzählt: „Wegen dieser Scheibe habe ich mir damals meinen ersten Plattenspieler zugelegt!“
Es sind Erinnerungen wie diese, die für über 70 Jahre Amiga stehen. Insgesamt rund 30 000 Titel, 2 000 Alben und 5 000 Singles brachte Amiga auf Vinyl. Und prägte zur DDR-Zeit den Sound eines ganzen Landes: „Wir durften ja nur auf Deutsch singen“, so Ritchie Barton von Silly in der MDR-Doku zum Amiga-Geburtstag. „Dadurch hat sich eine ganz eigene Lyrik entwickelt.“
Dabei ist Amiga, von Ernst Busch 1947 gegründet, bis Mitte der 50er-Jahre ein wichtiges Label für Swing und Jazz. Schon die allererste Platte wird ein echter Welthit: „Die Capri-Fischer“ von Kurt Reimann ist bis heute Kult.
Aber auch mit Filmmusik wie beispielsweise der Schallplatte 20 Jahre klingende Leinwand und mit Kinderliedern wie Lakomys Traumzauberbaum verdiente Amiga gutes Geld. Und natürlich mit internationalen Lizenzen. Apropos 20 Jahre klingende Leinwand, wer heutzutage davon ein Exemplar der unverkäuflichen Musterplatte oder die Vinylscheibe die extra für den Aussenhandel hergestellt wurde, sein eigen nennen darf, hat wohlweislich eine Rarität in seinem Plattenschrank!
„Es gab Zeiten, da war es der größte Traum für einen Musiker in der DDR, eine Platte bei Amiga zu veröffentlichen. Es gibt sicherlich viel Unerfreuliches über das Machtmonopol von Amiga zu DDR-Zeiten zu erzählen, aber positiv möchte ich hervorheben, dass der Amiga-Chef Jörg Stempel dem Label auch nach der Wende immer einen wichtigen Platz in der Szene ermöglicht hat – und das mit einem bewundernswerten Engagement.“
Im Jahr 1966 schrieb Wolfgang Ziegler, (*1943) die Filmmusik für den DEFA-Film Die Reise nach Sundevit von Heiner Carow mit!
Des Weiteren erlaube ich mir auf dieser Seite etwas Werbung in eigener Sache zu betreiben, um Ihr Interesse zu wecken, Filmmusiken aus DEFA-DDR-Filmen auf CD kennen zu lernen.
Denn gute Lieder-Film-Musiken haben Respekt verdient!
An den Film-Klang-Geräuschen und der Musik von KOSMOS (2001), WIGWAM,COWBOYS, ROTER KREIS (2002) sowie der MÄRCHENLAND - CD (2003) wirkte auch ICH, der DEFA-FILMFREUND mit.
Kosmos - Soundtrack über die utopischen Filme der DEFA, eine längst vergessene Ära aus Charme und Pappmache' - die Erde grüßt euch Kosmonauten!
Die Originalmusiken aus den DEFA-Indianerfilmen Apachen, Tecumseh
sowie Blauvogel und Atkins die ohne der Mitwirkung unserer Rothaut gedreht wurden sind zu hören. Als kleine Zugabe ist Dean Reed im Originalton zu hören - sowie einige Songs von Ihm aus „Blutsbrüder“.
Es war einmal in Babelsberg...
Bekannter als die Weltraumabenteuer und zahlreicher als die Indianer-Streifen aus der DDR stellen die bis heute populären Märchenfilme der DEFA vielleicht ihre bedeutendste Hinterlassenschaft dar. Zu hören sind unter anderem Musik und kurze Dialoge aus König Drosselbart, Schneeweißchen und Rosenrot, Die Goldene Gans und...
Es gab Schallplatten sowohl von Schauspielern als auch Sängern in einem, erinnert sei an:
In dieser Operette agierten neben dem Teufel,
Rainer Süß auch Rudolf Asmus. Ihn sah man auch
in einer kleinen Rolle in Karbid und
Sauerampfer,1963 sowie Ritter Blaubart, 1973
In diesen beiden musikalischen Filmlustspielen agierten Chris Doerk und Frank Schöbel in den Hauptrollen.
Gisela May, die berühmte Brecht-Interpretin sah man
unter anderem auch in: Sommerliebe, 1955 sowie
Die Schönste, 1957
Gerry Wolff bekannt aus solchen Filmen wie:
Die Jagd nach dem Stiefel, 1962, Nacht unter Wölfen,
1963 oder Krupp und Krause, 1968
Vera Oelschlegel war die böse Fee in dem DEFA-
Märchenfilm Dornröschen, 1971 oder aber auch
die Füchsin "MIrzilla" in dem wunderschönen
Kinderfilm Turlis Abenteuer, 1967!
Horst Schulze war Hans Beimler, Kamerad!
(1969) Dr. Jansen in Das Geheimnis der Anden,
(1972) oder der Briefträger Dreibrodt in dem
Fernsehmehrteiler Märkische Chronik, (1981,82
und 1988).
Die hübsche, attraktive Sänger und
Schauspielerin, Dorit Gäbler war unter anderem
in folgenden Filmen zu erleben: Gib acht auf Susi,
1968, als Eurydike in Orpheus in der Unterwelt,
1974 oder als Tante Pia in dem Kinderfilm Moritz
in der Litfasssäule,1983.
Hans-Eckardt Wenzel ist der Bruder der
Schauspielerin Claudia Wenzel. Er tritt unter dem
Künstlernamen WENZEL auf. Bei der DEFA sah
man ihn in Letztes aus der Da Da eR, 1989/90.
Jessy Rameik sah man unter anderen in
folgenden DEFA oder DDR-Fernsehfilmen: Das
siebente Jahr,1969; Florentiner 73, 1972 oder im
Straßenfeger Das unsichtbare Visier 1973-1979
als Winnie Winkelmann.
Ives Montand, ein französischer Chansonnier und
Schauspieler italienischer Herkunft spielte in der
französich-ostdeutschen Kino-Koproduktion
Die Hexen von Salem, die Rolle des John Proctor.
Der gebürtige Duisburger Jung Manfred Krug,
brachte mehrere Langspielplatten bei AMIGA
heraus - hier seine erste!
Das Schlitzohr Krug sah man unter anderen in :
Fünf Patronenhülsen, 1960; Spur der Steine,
1966 oder im Mehrteiler Wege übers Land!
Der Mann Dean Reed aus Colorado spielte bei der
DEFA sowohl in dem Kinofilm Aus dem Leben
eines Taugenichts; Kit & Co als auch im
Indianerfilm Blutsbrüder.
Marianne Wünscher erlebte man auch als
vielseitige Schauspielerin, sowohl im Kino, im
Fernsehen als auch auf den Theaterbühnen.
Erinnert sei an: Aber Vati, Familie Rechlin sowie
Turlis Abenteuer.
Wolfgang Dehler sah man unter anderem in
Lützower, Dach überm Kopf oder in der sehr
erfolgreichen Fernsehserie: Märkische Chronik.
Willi Schwabe, bekannt aus "seiner"
Rumpelkammer war auch fürs Kino, Fernsehen
sowie die Bühnen tätig. Erinnern möchte ich an:
Kabale und Liebe sowie Ein Lord am
Alexanderplatz.
Wolf Kaiser interpretierte nicht nur Songs,
Gedichte und Geschichten von Bertolt Brecht.
Nein, man sah ihn unter anderem auch in Das
Kleid sowie der sehr erfolgreichen
Fernsehvertfilmung Kleiner Mann -was nun?
Unsere "Rothaut" Gojko Mitic sang, führte Regie
und war auch in anderen Produktionen, neben
seinen Indianerfilmen zu erleben. Ich erinnere an
Archiv des Todes; Der lange Ritt zur Schule oder
Das Herz des Piraten!
Maria Malle' (*1947) Sängerin, Kabarettistin, Schauspielerin - Aber Vati, Melanios letzte Liebe
"Lola Blau" war bei der Uraufführung in Wien ein unbestreitbarer Erfolg. Statt der vorgesehenen 30 Vorstellungen wurden es etwa 150 Vorstellungen. Es war Maria Malle, die dem Stück fast 10 Jahre nach der Uraufführung internationale Anerkennung brachte.
Nachdem sie es am Metropoltheater Berlin spielte, wurde es nicht nur an zahlreichen Bühnen der DDR nachgespielt, sondern auch in der Bundesrepublik, in Österreich und in der Schweiz fanden sich eine Menge Lola Blaus und danach in Dänemark, Ungarn, Finnland, Jugoslawien und sogar Australien, natürlich immer in der jeweiligen Landessprache.
Es ist erfreulich, dass 1988 das Label Litera ihrem Bühnenerfolg eine Schallplatte nachschickte.
Sechs verschiedene Sparten deckten die ganze musikalische Bandbreite der DDR ab: Ernst Busch gründete 1946 das erste Plattenlabel der SBZ, die Schallplattengesellschaft mbH "Lied der Zeit". Das Label wurde 1953 enteignet und zum Label "Aurora" des VEB Deutsche Schallplatte. Ab 1978 produzierte Aurora hauptsächlich Aufnahmen von Ernst Busch, die Sparte für Arbeiterlieder. AMIGA , das sogenannte Hauptlabel war dabei für Unterhaltungsmusik, die "leichte Muse" im Allgemeinen zuständig. Das Marke Nova war zuständig für Werke zeitgenössischer Komponisten, wie beispielsweise den gebürtigen Sachsen, Leipziger Hanns Eisler.
Eterna war ein Plattenlabel des staatlichen DDR-Tonträglerproduzenten AMIGA – VEB Deutsche Schallplatten Berlin für klassische Musik, Opern, Operetten, politische Lieder sowie Volkslieder, Jazz und Kirchenmusik. Das Label Litera entstand um 1963 aus einer Bestellnummerreihe des Labels Eterna. Bei Litera wurden Sprechaufnahmen (vor allem Sprechplatten) folgender Genres produziert: Literatur; Jugend- und Kinderliteratur, Märchen als Hörspiel; Dramatik; Kabarett und Dokumentationen. Schola hieß das Label, auf dem Platten für den Schulunterricht erschienen.
Die einprägsame Filmmusik von Walter Kubiczek aus der gelungenen Fernsehserie Das unsichtbare Visier (1973-1979) wurde so erfolgreich, dass sie in der DDR auf zwei Langspielplatten (Heisse Spur) beim Plattenlabel AMIGA veröffentlicht wurde. Des Weiteren gab es noch einige LP's die mittlerweile wie Raritäten gehandelt werden, wie beispielsweise Die Söhne der großen Bärin !