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Eine Reise zur dunklen Seite des Kinos. Bewahren? Entsorgen? Freigeben? Verbieten? Insider und Fachleute meinen dazu: „Wer diese Sachen nicht kennt, nicht gesehen hat, der weiß wenig über unser Land“.

 

Das erste Verbot eines DEFA-Filmes widerfuhr Falk Harnacks Film "Das Beil von Wandsbek" im Jahr 1952.

 

…Fontane habe die Kraft der Arbeiterklasse voll erkannt, aber noch nicht gültig gestaltet, trägt die Klassenstreberin überzeugt vor. „Von wem habt ihr denn diesen Blödsinn?“, ereifert sich daraufhin die neue Lehrerin spontan. Karla heißt die aufrichtige und impulsive junge Pädagogin in Herrmann Zschoches gleichnamigem Film von 1965.

 

Höhepunkt des Desasters war das 11. Plenums des ZK der SED (15.-18. Dezember 1965). Die Tagung zählt zu den wichtigsten kulturpolitischen Zäsuren der DDR-Geschichte. Im Zuge des 11. Plenums wurden zahlreiche Bücher, Theater- und Musikstücke verboten, die sich kritisch mit der Entwicklung der Gesellschaft auseinandersetzten. Auch die DEFA, das staatliche Filmstudio der DDR, war massiv betroffen: Insgesamt wurden zwölf Spielfilme verboten oder in der Produktion gestoppt und in den »Giftschrank« verbannt. Das Plenum hinterließ tiefe Spuren in der DDR-Filmlandschaft: Einige Künstler erhielten Berufsverbot, gesellschaftskritische Themen wurden in den folgenden Jahren kaum noch bearbeitet. Die meisten der verbotenen Filme konnten erst 1989/90 aufgeführt werden.

 

Von folgenden aufgeführten Filmen existieren heute mittlerweile restaurierte, bearbeitete Fassungen!!!

"Jahrgang 45",

"Spur der Steine",

"Das Kaninchen bin ich",

"Denk bloß nicht, dass ich heule",

"Berlin um die Ecke",

Hände hoch oder ich schieße,

„Fräulein Schmetterling“,

„Sommerwege“,

„Der Frühling braucht Zeit“,

„Der verlorene Engel“,

„Wenn du groß bist, lieber Adam“

und einige andere.

 

 

 

Andere wiederum werden abgebrochen oder gelangen gar nicht zur Aufführung. Hier ein paar Beispiele: Bei der Verfilmung von Grimmelshausens Simplicius Simplicissimus - scheiterte das Projekt an ihrer anvisierten Größe. Der Simplicissimus, an dem Franz Fühmann als Autor und der Regisseur Heiner Carow  so lange gearbeitet hatten, hätte mit 16 Millionen Mark fast die Hälfte des DEFA-Jahresetats verbraucht. 

Manchmal erschien der Stoff den Verantwortlichen auch als zu anstößig, zu schamlos, wie bei Ulrich und Irmgard Speitels Die edlen leichten Mädchen, der 1965 abgelehnt wurde. Manchmal war es auch nicht die DEFA, die die Fertigstellung verhinderte, sondern die Autoren zogen selber ihr Szenarium zurück, wie bei Jurek Beckers Urwaldreise, die von Frank Beyer hatte verfilmt werden sollen. Andere wiederum wurden durch einen ‚Studioentscheid‘ abgewandt. VolksEntscheid war so ein Stoff, Regisseur, Sigfried Kühn, gerät  mit seinem langjährigen Projekt von Karl Mickels antistalinistischen Stoff "Volks Entscheid" zu verfilmen, in die Wirren der Wende: die Dreharbeiten werden Ende 1989 abgebrochen. So die offizielle Version, … Die Wahrheit: 14 Tage vor Drehbeginn wird dieser Film durch ein Studio-Volksentscheid verhindert. Darüber berichtete sogar der Filmspiegel, die einzige Filmzeitschrift der DDR. Zahlreiche Leserbriefe erreichten Anfang des Jahres 1990 die Redaktion,